aus der Pfalz und der Kurpfalz

Nun ja, der Beitrag könnte auch heißen: Die älteste Fabrik Mannheims.
Das Geburtshaus von Sepp Herberger ist eines der Häuser der Spiegelsiedlung. Mitte des 19. Jahrhunderts suchte der französische Glashersteller Saint-Gobain nach Standorten außerhalb Frankreichs. Auf dem Waldhof wurde ein Standort gefunden, der alles geboten hat: Rohstoffe (Sand und Wasser), Brennmaterial (Holz), Verkehrswege (den Rhein) und eine Konzession (gab’s von der badischen Regierung). Also wurde hier die erste Mannheimer Fabrik gegründet. Da sich aber niemand mit der Herstellung von Glas auskannte, mußte die Startbelegschaft gleich mit importiert werden. Die Konzession umfasste also auch den Zuzug von 400 Arbeitern mitsamt ihrer Familien aus Frankreich. Für diese baute das Unternehmen eine komplette Siedlung mit Bäcker, Wirtschaft, Kaufmannsladen, Gendarmerie, Park und Kirche. Schnell wurden auch Arbeiter aus der Umgebung eingestellt, und so siedelte die Familie Herberger in die Spiegelsiedlung um. Dort wurde dann Seppl im Haus 177 geboren. Von der Spiegelsiedlung stehen noch zwei Häuserreihen, die modernisiert und renoviert wurden. Die Wirtschaft gibt es auch heute noch, ebenso die Fabrik, nur produziert sie heute keine Spiegel mehr. Und an Sepp Herberger erninnert eine Gedenktafel.

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